Wirksames Screening für Mikroangiopathien bei Diabetes mellitus und Hypertonie

Definition:

                                      Konzentration [mg/l]               Albumin/Kreatinin-Quotinet [mg/g Kreat.]

Refernz                                   < 30                                          < 24      

Mikroalbuminurie                 30 - 200                                     30 - 300

Makroalbuminurie                   > 200                                        > 300

 

Pathophysiologie:

Eine erhöhte Albuminausscheidung im Urin kann Ausdruck einer glomerulären Funktionsstörung als das erste Zeichen einer Mikroangiopathie im Rahmen von Diabetes mellitus und Hypertonie sein. Zudem wird das tubulär reabsorbierte Albumin für Entzündungsprozesse verantwortlich gemacht, die langfristig zu einer Einschränkung der Nierenfunktion führen können.

Risikogruppen:

Diabetes mellitus

Bis 30% der Diabetiker entwickeln eine Nephropathie. Der Diabetes mellitus ist die wichtigste Ursache für terminale Niereninsuffizienz: rund ein Drittel der Dialysepatienten sind Diabetiker

Hypertonie

Die Mikroalbuminurie korreliert direkt mit der Wahrscheinlichkeit kardiovaskulärer Komplikationen einer Hypertonie. Geeignete Antihypertensiva (Angiotensin-II-Rezeptorblocker, ACE-Hemmer) vermindern die Mikroalbuminurie und die Komplikationsrate.

Gründe für eine vorübergehende Erhöhung der Albuminausscheidung:

  • Kurzdauernde Hyperglykämie,
  • Harnwegsinfektionen
  • Herzinsuffizienz,
  • körperliche Aktivität
  • ausgeprägte arterielle Hypertonie
  • akute febrile Erkrankungen

Nachweisverfahren:
Standard-Urin-Mehrfach-Eintauchstreifen
Für die Früherkennung einer Mikroalbuminurie ungeeignet, da Sensitivität lediglich ca. 300mg/L
Schnelltests: Spezifische Mikroalbuminurie-Eintauchstreifen
Semiquantitative, immunologische Schnelltests erreichen eine Sensitivität von ca. 20 mg/L
und sind damit geeignet, um eine Mikroalbuminurie festzustellen. Die fehlende Quantifizie-
rung schränkt jedoch einen Einsatz zur Verlaufskontrolle ein.

Referenzmethode:
Immunologischer Nachweis im Speziallabor
Die Sensitivität liegt bei 3 mg/L. Die Messung des Kreatinins kompensiert Diureseeffekte
und gibt damit eine sichere Grundlage für den langfristigen Verlauf der Mikroalbuminurie.

Material:
2. Morgenurin (Spontanurin), 10 ml