Kollagen-Crosslinks spezifische Osteoporosemarker
die Kollagen-Quervernetzungsprodukte Pyridinolin (PYD) und Desoxypyridinolin (DPD)
( = 3-(OH)- Pyridinium-"Crosslinks") haben sich als äußerst empfindliche Marker zur Diagnostik der Osteoporose und anderer resorptiver Knochenprozesse bewährt. Die Ausscheidung und Ausscheidungskinetik der Pyridinium-"Crosslinks" ist bei einer Vielzahl primä- rer und sekundärer Knochenerkrankungen deutlich
erhöht bzw. verändert. Die Bestimmung der Pyridinium-"Crosslinks" hat insbesondere folgene
Vorteile:
- Die Messung ist spezifisch für skelettales Gewebe: Whärend PYD in Knochen, Knorpel, Bändern, Sehnen und Aorta vorkommt, findet sich DPD nahezu ausschließlich in Knochen sowie in Dentin. DPD im Urin entstammt somit zu annähernd 100% dem Knochenkollagen.
- Im Gegensatz zum Hydroxyprolin wird die Messung der "Crosslinks" nicht durch die Neubildung von Kollagenen beeinflußt, somit besteht absolute Spezifität für resoptive Knochenprozesse.
- Da weder PYD noch DPD mit der Nahrung aufgenommen werden, kann die Bestimmung der Crosslinks unabhängig vom Ernährungsstatus erfolgen.
- Eine Störung durch Niereninsuffizienz ist erst ab einer GFR <20ml/h zu erwarten.
Klinische Anwendung und Indikationen:
- Bestimmung der Knochenreorptionsrate bei metabolischen Knochenerkrankungen,
- Verlaufs- und Therapiekontrolle der (postmenopausalen) Osteoporose (Normalisierung unter Östrogentherapie!),
- Diagnostik des subklinischen oder manifesten primären oder sekundären Hyperparathyreoidismus,
- M.Paget des Knoches
- Nachweis osteolytischer und auch osteoblastischer Knochenmetastasen,
- rheumatoide Arthritis.
Durchführung der Bestimmung:
Anforderung: Pyridinolin und Desoxypyridinolin im Urin.
Material: Zweiter Morgenurin, 20ml.
Die Konzentrationsangabe erfolgt relativ zum Kreatinin, das mit bestimmt wird. Eine übliche Harnsammlung ist nicht erforderlich. Bei der Anforderung, bitte Angaben der Diagnose bzw. Verdachstsiagnose nicht vergessen!